Dennoch. – Oder: Die Schlangengrube in der Heldenreise

In 2016 habe ich den SchöpferGötter-Blog gegründet, um einfach einen Ort zu haben, wo ich meine Gedanken und Gefühle über das Leben, das Universum und den ganzen Rest ordnen und teilen kann.

Dieser Blog war sehr erfolgreich, ohne dass ich es wusste.

Die meisten waren stille Leser, die nicht kommentierten und so hat es mich fast aus den Socken gehauen, als ich eines Tages bei meinem Webseitenprovider zufällig eine Seite mit Besucherstatistiken fand.

In nur wenigen Monaten hatte meine Webseite weit über 50.000 Besucher angezogen. Das hat mich total überrascht – und auch verängstigt.

Plötzlich war das Schreiben nicht mehr nur ein Spiel, mein Blog nicht mehr nur mein kleines Wohnzimmer und ich begann mir Gedanken zu machen, was ich meinen Lesern denn bieten könnte oder gar müsste in meinem nächsten Artikel.

Anfangs funktionierte dies noch ganz gut, weil ich ja nichts von meinen Lesern wollte außer dass sie inspiriert werden und sich gesehen fühlen, dass sie sich daran erinnern, dass sie tatsächlich mächtige SchöpferGötter sind und ihr ganz eigenes göttliches Feuer mehr Sauerstoff zum Leuchten bekommt.

Als ich zwei Jahre später offiziell mein Coaching Business eröffnete, änderte sich zum ersten Mal etwas in ganz großem Stil. Denn ich war ja jetzt nicht mehr nur Lebende, Mensch, Autorin, die ihre Gedanken teilt, sondern ich hatte Vorbildfunktion. Puh!

Damit fühlte ich noch einmal größere Verantwortung als zwei Jahre zuvor, als ich zum ersten Mal die hohen Besucherzahlen sah.

Als Coach muss man schließlich leben was man predigt! Oder nicht? Und wenn es mir dann mal schlecht ging, konnte ich nichts mehr veröffentlichen.

Denn das würde ja bedeuten, dass ich es noch nicht einmal selbst „geschafft“ hätte. Wie könnte ich so jemand anderem helfen?

So habe ich mir die Themen ausgesucht, über die ich „guten Gewissens“ schreiben konnte.

Manchmal zwar auch über kleinere Rückschläge. Doch immer mit einem positiven Ausgang, denn wir wollen ja alle gerne eine Heldengeschichte lesen. Oder nicht?

Heldengschichten sind so inspirierend, weil sie von der Überwindung eines schier unüberwindbar erscheinenden Hindernisses erzählen.

Der Held (oder die Heldin) hat mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, während er seiner Mission folgt. Oft will er aufgeben, weil es so aussichtslos erscheint, doch dann fasst er neuen Mut, erhält unvorhergesehene Unterstützung oder einen geheimnisvollen Gegenstand, der ihm magische Fähigkeiten verleiht.

Und plötzlich wird aus dem schwachen kleinen Menschlein ein schier übermenschlicher Vollbringer von Wundern, der seine Aufgabe voll und ganz annimmt und sie am Ende in einem alles entscheidenden Kampf bravourös meistert.

Glücklich und als ein anderer Mensch kehrt er zurück in sein Dorf, um von seinen Heldentaten zu erzählen und sich feiern zu lassen.

THE END.

Oder nicht?

Was geschieht mit einem Helden nach seiner Heldentat? Lebt er für immer glücklich und zufrieden in seiner Heimat und erzählt Geschichten?

Frodo zumindest, der Held aus Tolkiens „Herrn der Ringe“, konnte nicht in seinem Dorf verweilen. Zu groß war seine Verwandlung. Zu mächtig die Schatten der Vergangenheit, als einfach dort anzuknüpfen, wo er abgereist war.

Er wurde zu einem neuen Menschen. Auf ihn wartete eine ganz neue Welt.

Und ich? Was wartet auf mich?

Kann ich einfach dort anknüpfen, von wo ich vor acht Jahren lossegelte?

Mein Schiff hat mich bereits weit weg vom Heimathafen gebracht. Ich habe mit vielen Dämonen gekämpft, habe magische Fähigkeiten erlernt und Zauber-Werkzeuge entdeckt, die mir und meinen Mitreisenden auf unserem Weg bereits gute Dienste leisteten.

Doch bin ich noch lange nicht am Ziel. Ich habe meine Aufgabe(n) noch nicht erfüllt.

Damals zur Bloggründung schrieb ich über mein spirituelles Erwachen. Alles war neu für mich. So musste ich mich erst einmal zurechtfinden in der Welt der Spiritualität.

In meiner Unschuld war ich wohl davon ausgegangen, dass es nur eine Richtung gäbe. Nur eine Wahrheit. Nur ein Ziel.

Was für eine Fehlannahme! Ich brach aus der einen Welt aus, nur um eine neue, vielfältigere zu entdecken und begann sie zu erkunden.

Und mit ihr all das, was Spiritualität auch sein kann: Eine Falle, ein Verdrängungsmechanismus, ein Grund, um sich „besser als“ zu fühlen. Erwachter, erleuchteter, erhabener, wertvoller, sensitiver, reicher, schöner, weiter voraus oder was auch immer.

Dabei bedeutet Spiritualität von der Wortherkunft her „im allgemeinsten Sinne eine Haltung, die auf etwas Geistiges [von lat. „spiritus“] hin ausgerichtet ist“.

„Spiritualis“ bedeutet „zur Luft gehörig“, „zum Atem gehörig“.

Und dies ist für mich der schönste und passendste Gedanke zur Spiritualität: Dass sie uns quasi zu eigen ist. Sie gehört zu uns, wie die Luft zum Atmen.

Die Erkenntnis, dass allem Materiellen eine höhere, geistige Ordnung zugrunde liegt und die Einheit von Allem-das-ist, sind für mich die beiden Grundpfeiler meiner spirituellen Sicht der Welt.

Sie ist der Grund, warum ich immer noch und immer tiefer davon überzeugt bin, dass wir tatsächlich alle SchöpferGötter sind. Viel mächtiger, als wir glauben oder uns zuzutrauen wagen.

Und ich bin nicht nur überzeugt davon, sondern ich *weiß*, dass wir alle eine Heldengeschichte in uns tragen. Jeder. Einzelne. Mensch.

Auch Du. Auch ich. Wir alle.

Die Schlangengrube

Die letzten acht Jahre haben mich sehr vieles gelehrt und ich habe das Gefühl, dass ich erst jetzt ein klitzekleinwenig zu begreifen lerne, worum es denn nun wirklich im Leben geht.

Macht mich das zu einem besseren Coach, Guide, Mentor, Lehrer, …? Vielleicht.

Nämlich dann, wenn ich *Dein* Coach, Guide, Mentor, Lehrer, … bin.

Macht es mich zu einem besseren Menschen? Nein. Ich war schon immer „gut“.

Habe ich deshalb die Weisheit mit Löffeln gefressen? Manchmal.

Macht mich das zu einem guten Wegbegleiter? Unter anderem.

Habe ich noch viel Potential zu verwirklichen? Na, und ob!

Besonders in den letzten zwanzig Monaten habe ich viel Zeit in der Schlangengrube verbracht. Nicht, dass sie mir davor nicht auch schon bekannt war. Doch habe ich erst jetzt im Nachhinein ihren Wert und ihre Wirksamkeit erkannt.

Das ist meistens so bei uns Menschen. Während wir mittendrin stecken in unserem Schlamassel, können wir dem wenig Anziehendes abgewinnen.

Zu eingeschränkt ist die Sicht, zu verletzt das Ego, zu groß die (Selbst)Zweifel.

Und doch habe ich mittlerweile eine etwas andere Sicht auf die Schlangengrube. Denn das Gift hat mich nicht getötet. Im Gegenteil: Es hatte heilsame Wirkung.

Das Gift bewirkte wieder und immer wieder, dass das von mir getötet wurde und abfiel, das mir nicht länger entsprach. Es machte mich stärker und in gewisser Weise immun gegen das, was mich vorher runterzuziehen drohte.

Auch während der letzten Monate verbrachte ich oftmals Auge in Auge mit den Schlangen meiner vermeintlichen Unzulänglichkeit, Unfähigkeit, Leichtsinnigkeit, Verirrung und Verwirrung.

Auge in Auge mit meinem scheinbaren Versagen, dem Hochstapler-Syndrom, der Dummheit und den Selbst-Vorwürfen.

Und dennoch.

Dennoch.

Durch all diese Zeiten…

…liebte ich mich, wie ich mich noch nie zuvor geliebt habe.

Ich habe so großes Mitgefühl mit dem Menschen Sabine. Die jeden Tag ihr bestes gibt – auch wenn es nach außen hin vielleicht nicht danach aussieht.

Sie, die Tag für Tag, Augenblick für Augenblick ihren Weg geht. Manchmal ihren Weg sucht und glaubt, ihn verloren zu haben.

Sie, die gekommen ist, anderen den Weg zu leuchten. Hin zu ihrer größten Kraft und Macht und Stärke.

Sie, die Initiatoren initiiert und zu ihrer ganz eigenen Schöpfungsmelodie führt.

Sie saß da und dachte, sie wisse nicht mehr weiter. Sie wisse nicht, warum sie überhaupt da war.

Was hätte sie schon groß zu geben? So schwach, wie sie sich fühlte. So klein und unscheinbar.

„Uninspiriert“ sei sie, sagte sie sich. „Oberflächlich“, „nicht weise genug“ und vieles mehr, das sie nicht sei, habe oder könne.

Und ich beobachtete sie dabei. Ganz still und klar.

Ruhend in meiner Seelen-Präsenz. Durch die liebevollen, mitfühlenden Augen unserer Kosmischen Mutter, SOPHIA.

Ich sah all ihren Schmerz. Ihr Leiden. Ihren Kampf.

Sah, wie ein ums andere Mal eine der Schlangen nach vorne schnellte und versuchte, ihre Giftzähne in ihr Herz zu schlagen, um sie noch verwundbarer zu machen.

Doch was ich beobachtete, verwunderte und erstaunte mich.

Denn so sehr die Schlangen es auch versuchten, es gelang ihnen nicht, ihr Herz zu vergiften.

Sabines Herzraum war so weich, so weit geöffnet und so voller Mitgefühl, dass er eine Schlange nach der anderen aufnahm und ihr Gift in einem alchemistischen Prozess in Frieden verwandelte.

In tiefen inneren Frieden.

Einen Frieden, so weit und still, dass er nach und nach Sabines ganzes Wesen durchdrang.

Einen Frieden, der in Liebe und Mitgefühl für alles Menschliche und für das Menschsein selbst wurzelt.

Dieser Frieden, diese Liebe und dieses Mitgefühl ermöglichen es mir, auch in Zeiten großer äußerer Turbulenzen oder vermeintlicher Schicksalsschläge in meiner Mitte verankert zu bleiben.

Mein Leuchtturm steht auf festem Grund.

Der Sturm tobt, die Wolken senken sich drohend und dunkel herab und der Regen peitscht gegen das Glas des Leuchtfeuers.

Ja, es ist nass und kalt und ungemütlich.

Doch der Leuchtturm wankt nicht.

Er wird genährt durch ein Feuer, das so viel stärker ist als der aufbrausende Sturm oder die tosende See.

Mein Verständnis für das Menschsein selbst ist eine meiner größten Stärken. Und meine Liebe für alles, das zum Menschsein gehört.

Ich liebe die schwärzesten Abgründe genauso, wie die hellsten Sterne am Firmament.

Bis hierhin war es ein langer Weg.

Und manchmal vergesse ich auch das Licht meines eigenen Leuchtturms, nur um mich dann mit einem Lächeln wieder daran zu erinnern und es – für mich selbst und andere – abermals einzuschalten.

Die Heldenreise ist noch nicht zu Ende

Meine Heldenreise geht weiter. Ich schreibe gerade ein neues Kapitel. Und ich sorge dafür, dass es ein besonders schönes wird.

Unter anderem dadurch, dass ich nicht mehr nur von den l(e)ichten und schönen Dinge erzähle. Denn auch oder gerade die dunklen Zeiten wollen durchschritten und vervollkommnet werden.

„Die dunkle Nacht der Seele“ ist nicht umsonst eine der transformierendsten Zeiten im Laufe eines menschlichen Lebens – und sie kann mehr als einmal durchlebt werden.

Wichtig ist, dass wir dabei niemals vergessen, dass, wenn die Nacht am dunkelsten ist, ein neuer Morgen und mit ihm neues Licht für uns erwacht.

Meine Heldenreise hat mich am Jahresanfang zurück zu meinen Wurzeln geführt. Zu den Schöpfergöttern. Und doch bin ich nicht mehr die, die ich vor acht Jahren war.

So, wie Gandalf der Graue durch das alles verzehrende Feuer zu Gandalf dem Weißen wurde, wurde SchöpferGötter zu CREATOR GODS und Sabine zu Sophia Sabine.

Das unschuldige Kind, das auszog, die spirituelle Welt zu erkunden, ist durch mehrere Initiationsriten erwachsener, reifer, weiser, liebevoller, mitfühlender und friedvoller geworden.

Meine Guides bedeuteten mir, dass Creator Gods nun tatsächlich mein Heimathafen sei, meine „Dachmarke“, unter der alles weitere wachsen und gedeihen darf.

Ich freue mich darauf. Und auf viele weitere Heldengeschichten.

Besonders auf Deine!

In LOVEinity
Sophia Sabine
❤🤍🕊

P.S.: Ach ja, und wenn man es vom Human Design Standpunkt her betrachtet, ist es für die Hälfte der Menschheit ganz natürlich, immer wieder emotionale Hochs und Tiefs zu haben. Die Frage ist nur: zu welcher Hälfte gehörst Du und welche Bedeutung hat Dein Tief für Dich?
Und: wie kommst Du da wieder raus…? Ein Quantum Human Design Reading bringt Licht ins Dunkel… und Du liebst das Leben, das Du lebst.

 

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